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Fürstenstein liegt rund 25 Kilometer nördlich von Passau inmitten der reizvollen Landschaft des Dreiburgenlandes.

Sein malerisch auf einem Bergrücken gelegenes Schloss ist schon von weitem zu erkennen und grüßt weit hinaus in das Passauer Land.

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Tag des Ehrenamtes in der Gemeinde Fürstenstein

Fürstenstein, den 01. 02. 2024

Rückblick und Ausblick hielt Bürgermeister Stephan Gawlik beim Neujahrsempfang der Gemeinde Fürstenstein. Doch vor allem der Dank und die Anerkennung an die vielen ehrenamtlich Tätigen in der Gemeinde kamen bei dem Festakt nicht zu kurz. Zahlreiche Vertreter – rund 95 an der Zahl – von Vereinen und Verbänden sowie aus der Politik und Kirche fanden sich zu diesem freudigen Anlass im Rathaussaal ein. Als Festredner zum Neujahrsempfang konnte Landrat Raimund Kneidinger gewonnen werden. Musikalisch wunderbar umrahmt wurde der Empfang von der Oberpollinger „Matheis-Musi“. Eine besondere Auszeichnung wartete auf Veronika Fuchs aus Oberpolling. Ihr wurde auf einstimmigen Beschluss des Gemeinderates der neu geschaffene Ehrenamtspreis für ihre besonderen Verdienste um das Ehrenamt überreicht (s. eigener Bericht).

 

„Auf euch kann ich mich als Bürgermeister und können wir uns als Gemeinde seit vielen Jahren verlassen. Und das ist ein Gefühl, das mich zutiefst beruhigt“, würdigte Bürgermeister Stephan Gawlik gleich zu Beginn seiner Rede das große Engagement der vielen Ehrenamtlichen, die heute stellvertretend für viele andere zu diesem Empfang gekommen waren.

 

Unter den Gästen begrüßte er besonders den Festredner des Neujahrsempfang Landrat Raimund Kneidinger, Pfarrer i.R. und Bürgermedaillenträger Klaus Hoheisel, Dekan Pfarrer Johannes Graf, Rektorin Susanne Höglinger-Winter mit Gatten, die Ehrenbürger Frank Kubitschek und Manfred Himpsl, die Träger der Bürgermedaillen Monika Höglinger, Alois Mandl, Ludwig Traxinger, Walter Kaiser, Nikolaus Saller und Josef Enzesberger sowie 2. Bürgermeister Walter Knoller mit den Gemeinderäten, Geschäftsleiter Tobias Klessinger, Bauhofleiter Florian Wagner und das fleißige Helferteam der Gemeindeverwaltung mit Silvia Zöls und Angela Obermeier.

 

In seinem Rückblick erinnerte Bürgermeister Stephan Gawlik an die Aufstellung neuer Bebauungspläne in allen drei Ortsteilen. In den künftigen Baugebieten wolle man Bauplätze und Wohnraum für Familien schaffen und somit für eine stetige Weiterentwicklung unserer Gemeinde mit aktuell fast 3.700 Einwohner sorgen. „Wir dürfen uns auf neue Mitbürgerinnen und Mitbürger, auf neue Nachbarn und Freunde freuen und ich hoffe, auf viele ehrenamtlich Engagierte!“

Parallel zur Baulandausweisung wurde die Priorität auf den Erhalt der gemeindlichen Infrastruktur gelegt, insbesondere auf die Erneuerung des Wasserleitungsnetzes in Fürstenstein und Nammering mit begleitenden Straßensanierungen. Aber auch im Bereich Abwasserentsorgung wurde investiert – hier war vor allem die technische Sanierung der mit Abstand energieintensivsten Abwasserhebeanlage „Fürstenstein-Nord“ im Schwemmholz ein großes Thema mit künftig rund 60 % an Energieeinsparung.

 

Im Jahr 2023 wurden der neue Versorgungs-LKW der Fürstensteiner Feuerwehr gesegnet und eindrucksvolle Veranstaltungen begangen, wie das Brauchtumsfest oder die würdige Gedenkveranstaltung zu Ehren der 794 am ehemaligen Bahnhof in Nammering ermordeten KZ-Häftlinge am Fürstensteiner Friedhof mit anschließender Live-Schalte in die USA zu Ben Lesser, einem der noch wenigen Überlebenden dieses Massakers.

 

Zwei besondere Höhepunkte waren die Verleihung der Ehrenbürgerwürde an den langjährigen Rektor Manfred Himpsl und der Bürgermedaille an Nikolaus Saller. Die beiden Geehrten hätten sich in hohem Maße um die Gemeinde und das Gemeinwesen verdient gemacht und seien wahrlich große Vorbilder.

Besonders freute sich der Bürgermeister, dass die haus- und zahnärztliche Versorgung für die nächsten Jahre und Jahrzehnte durch die Übernahme gut geführter Arztpraxen langfristig gesichert werden konnte. Dr. Peter Bolla übernahm die Praxis von Josef Hackl, Dr. Johannes Klein die Praxis von Dr. Erwin Ging und Adam Rau die zahnärztliche Praxis von Dr. Michael Seider.

 

In eigener Sache bedankte sich Stephan Gawlik für das großartige Vertrauen, das ihm bei seiner erstmaligen Kandidatur für den niederbayerischen Bezirkstag entgegengebracht wurde. Die neue Aufgabe bereite ihm sehr viel Freude und stelle eine große Bereicherung der kommunalpolitischen Arbeit dar.

Anschließend wagte er noch einen kurzen Ausblick auf das noch junge Jahr 2024. Laufe alles nach Plan, so soll es nach Auskunft des Erschließungsträgers heuer in Oberpolling und Nammering mit den Baugebieten „Oberpolling-West“ und „Stöhrbauernwiese“ losgehen. Konkret soll die Erneuerung der Hauptwasserleitung im südlichen Bereich von Nammering im Brunnweg umgesetzt und parallel hierzu die ohnehin marode Straße instandgesetzt werden. Auch die Gemeindestraße Fälsching nach Eging soll in diesem Jahr erneuert und durch den Bauhof kleinere Maßnahmen in Eigenregie umgesetzt werden.

Angesichts der dunklen Wolken, die sich über dem Finanzhimmel der Kommunen aufgrund der rapide ansteigenden Kreisumlage zur Rettung der Kreiskrankenhäuser zusammenbrauen würden, habe sich die Gemeinde nicht allzu viel vorgenommen, um nicht in die Schuldenfalle zu tappen. An den Landrat gewandt, der an dieser Situation ganz gewiss nicht schuld sei, hoffe er, dass sich hier doch noch ein für beide Seiten - Landkreis und Kommunen - tragbarer Konsens finden lasse.

 

Er bedankte sich bei Landrat Raimund Kneidinger, dass das Familienfest des Landkreises im Juli in der Gemeinde Fürstenstein stattfinden wird und lud die Vereine und Gruppierungen dazu ein, sich aktiv an der Gestaltung zu beteiligen.

 

Nachdem die Kirchen nicht mehr in ihre Kindergartengebäude investieren, obliege dies künftig alleinig der Gemeinde. Dringende Sanierungsmaßnahmen stünden in den Kindergärten in Oberpolling und in Nammering an. In diesem Jahr sollen die Planungen für die Maßnahmen starten.

 

Anschließend wandte sich der Bürgermeister an die vielen anwesenden Vertreterinnen und Vertreter der Vereine, Verbände und Organisationen: „Unsere Gesellschaft würde ohne das Ehrenamt nicht existieren können. Ihr alle seid das Sinnbild für gelebte Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe, für gegenseitigen Respekt und Rücksichtnahme, für Solidarität, Verlässlichkeit, Verantwortungsbewusstsein, Füreinander einstehen, Kameradschaft, Hilfsbereitschaft und Gemeinschaftsgeist. Und genau all diese Werte sind es, die unsere Gemeinde, unseren Landkreis und unser Land zusammenhalten. Dank euch ist die Welt bei uns noch in Ordnung. Und es ist mir eine Herzensangelegenheit, dass ich mich im Namen aller Mitbürgerinnen und Mitbürger heute bei Ihnen bedanke. Vielen Dank für Ihre Nächstenliebe, vielen Dank für Ihren Einsatz, vielen Dank für Ihr Verantwortungsgefühl und Ihr unermüdliches Engagement!“

Mit einem irischen Segenswunsch und besten Wünschen für das neue Jahr 2024 schloss Bürgermeister Stephan Gawlik seine mit einem großen Beifall bedachte Ansprache.

 

Festredner Landrat Raimund Kneidinger zitierte zu Beginn einige Sätze aus dem Gedicht „Ehrenamt“ von Wilhelm Busch zum Nachdenken und fand damit einen guten Einstieg in seine viel beachtete Festrede.


„Ehre, wem Ehre gebührt“ - so einfach lässt sich zusammenfassen, was hinter dem heutigen Neujahrsempfang in der Gemeinde Fürstenstein, für dessen Durchführung sich der Landrat bei Bürgermeister Stephan Gawlik bedankt hat, steht. „Wir alle, die wir heute hier sind, um den Ehrenamtlichen unseren Dank und Respekt zu erweisen, wissen um die Bedeutung des Ehrenamtes.“

 

Ohne Ehrenamt sei beispielsweise unser Rettungswesen und unsere Sicherheit weder bezahlbar, noch umzusetzen. Und nicht alle wüssten, dass unser gesellschaftliches Leben nicht existieren könnte, ohne das Engagement von vielen Frauen und Männern in Vereinen, Verbänden, beim Sport, in der Kultur und besonders auch in der Brauchtumspflege. „Ohne Ehrenamt wäre unsere Heimat schlichtweg nicht vorstellbar. Ich bin dankbar, heute hier sprechen zu dürfen und so meinen Dank und meinen Respekt vor dem Ehrenamt ausdrücken zu können,“ so der Landrat.

 

„Ich will gestehen, dass mich bei der Vorbereitung der Rede einige Schlagzeilen der letzten Monate regelrecht zornig gemacht haben. Es waren Schlagzeilen zu Übergriffen auf Rettungs- und Sicherheitskräfte, dass Feuerwachen von der Polizei geschützt werden müssen und dass man sich schon darüber freut, wenn Rettungseinsätze einmal nicht durch Randalierer und Chaoten behindert werden. 


Sind wir heute hier im Rathaus bei unserem Neujahrsempfang auf einer Insel der Seligen und draußen tobt das wahre Leben voller Egoismus und Wahnsinn?
Nein, wir Anständigen sind in der Mehrheit. Sie alle hier im Saal sind das wahre Gesicht unserer Gesellschaft, die Verantwortung für andere, gerade für Schwache übernehmen. Der Staat muss gemeinsam mit der kommunalen Familie die Rahmenbedingungen schaffen, um möglichst vielen Menschen in Eigenverantwortung und Eigeninitiative ein ehrenamtliches Engagement zu ermöglichen. Und das gelingt gerade in Bayern und ganz besonders auch im Passauer Land mit seiner hohen Quote an Ehrenamtlichen sehr gut.“

 

„Es rentiert sich, um der Ehre willen – um Gottes Lohn wie es so treffend heißt – sich in der Gesellschaft einzusetzen und Verantwortung zu übernehmen. Sie alle, die ehrenamtliche Arbeit leisten sind Vorbilder, Sie alle leben durch ihr Engagement Werte vor, die unbezahlbar sind und sorgen für ein menschliches funktionierendes Miteinander. Dafür spreche ich ihnen allen meine aufrichtige Anerkennung, meine Hochachtung und meinen Respekt aus,“ schloss der Landrat seine mit viel Applaus bedachte Festrede.

 

Bei wunderbarer musikalischer Begleitung durch die „Matheis-Musi“ lud Bürgermeister Stephan Gawlik im Anschluss zu einem Stehempfang mit zwangloser Unterhaltung ein. 
 

Bericht und Bild Josef Enzesberger

 

Bild zur Meldung: Tag des Ehrenamtes in der Gemeinde Fürstenstein