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Fürstenstein liegt rund 25 Kilometer nördlich von Passau inmitten der reizvollen Landschaft des Dreiburgenlandes.

Sein malerisch auf einem Bergrücken gelegenes Schloss ist schon von weitem zu erkennen und grüßt weit hinaus in das Passauer Land.

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Zentrale Feier der Gemeinde Fürstenstein zum Volkstrauertag in der Pfarrei St. Florian Nammering

Fürstenstein, den 23. 11. 2023

Auf Einladung der Gemeinde Fürstenstein haben sich die Abordnungen der Vereine SKV Oberpolling, KSV Aicha vorm Wald, Feuerwehr Fürstenstein und Feuerwehr Nammering zur zentralen Feier der Gemeinde Fürstenstein zum Volkstrauertag in diesem Jahr am Nammeringer Kirchplatz getroffen. Zusammen mit Vertretern aus den Pfarreien und der Bevölkerung gedachten sie der verstorbenen und vermissten Soldaten und aller Toten der beiden Weltkriege.

Der Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Florian und die Andacht im Anschluss am Gedenkstein wurden von Pfarrvikar Dr. Sijil Muttikkal geleitet. Musikalisch umrahmt wurden Gottesdienst und Feier am Gedenkstein von der Blaskapelle Thurmansbang.

 

In der abendliche Stille am Kirchplatz bedauerte Pfarrvikar Dr. Sijil Muttikkal zu Beginn der kurzen Andacht den Umstand, dass die Leute aus den vergangenen Kriegen nichts gelernt und sich an den kriegerischen Auseinandersetzungen auf der ganzen Welt und in unserer unmittelbaren Nähe nichts geändert hätte. Tröstlich für uns alle, habe nur Gott das Wort, um die Herzen der Menschen zu bewegen, sich für den Frieden einzusetzen. Gemeinsam wurde in den Fürbitten in den Anliegen des Volkstrauertages gebetet und gemeinsam das „Vater unser“ gesprochen.

 

Nach der Andacht begrüßte Bürgermeister Stephan Gawlik die Abordnungen der Vereine und bedankte sich vorab für die Teilnahme an dieser zentralen Feier der Gemeinde Fürstenstein in diesem Jahr in Nammering. Sein besonderer Dank galt Pfarrvikar Dr. Sijil Muttikkal für die würdevolle Feier des Gottesdienstes und der Andacht, der Blaskapelle Thurmansbang sowie der Feuerwehr Nammering für die Organisation.

 

In seiner Rede sprach der Bürgermeister die Hoffnung aller Menschen auf ein Ende von Kriegen und Terror in Europa an, als am 8. Mai 1945 nach Ende des 2. Weltkriegs die Waffen zu schweigen begannen. Doch seit Russlands Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 mit roher Gewalt auch gegenüber Zivilisten sei dieses Schweigen der Waffen jäh gebrochen worden. Es herrsche wieder Krieg in Europa – „für uns alle bis vor kurzem unvorstellbar“.

 

Er warf auch einen Blick in den Nahen Osten, die Bilder in den Nachrichten seien erschütternd. Und die Liste der weltweiten, blutigen Auseinandersetzungen sei lang, darunter Äthiopien, Myanmar, Afghanistan, Somalia. „Wir alle wissen um diese Kriege, um Machtspiele, Terror und Gewalt. Und immer wieder stellt sich die Frage: Wieso kann dies alles geschehen?“

 

„Wir stecken in den politischen Anfängen einer neuen Krise, wenn wir nicht einlenken und uns auf das besinnen, wofür der Volkstrauertag steht.“ Er fühle sich an die Weimarer Republik erinnert, die vor knapp hundert Jahren scheiterte. Der weitere Verlauf ab 1933 mit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten und deren fatalen Folgen seien hinlänglich bekannt.

 

„Lassen Sie uns Zusammenhalt leben. Gerade wir in den ländlichen Regionen Bayerns, in denen Zusammenhalt im Alltag noch aktiv gelebt wird, sollten uns auf genau diesen stützen, um Frieden und Demokratie zu leben. Machen wir uns zusammen stark für ein friedvolles Miteinander“, so Gawliks Appell. Man stehe hier am Gedenkstein nicht nur, um die Erinnerung an die Gefallenen der beiden Weltkriege aufrechtzuerhalten, ihr Schicksal solle auch Mahnung für die Zukunft sein. „Nie wieder dürfen wir zulassen, dass Menschenrechte ignoriert werden und dass Intoleranz und Hass an die Macht gelangen!“ Man müsse gemeinsam Offenheit und Rücksicht leben und mit dem eigenen Verhalten jeden Tag aufs Neue Frieden stiften – ob in der Familie, im Freundeskreis, in der Nachbarschaft, in der Arbeit oder auch im Dorfleben. „Lassen Sie uns gemeinsam den Frieden beginnen.“


Er schloss mit einem Zitat von Indira Gandhi, der ehemaligen Premierministerin Indiens: „Mit einer geballten Faust kann man keinen Händedruck wechseln.“ Deshalb sei es wichtig, dass wir einander die Hände zum Frieden reichen.

 

Anschließend legte Bürgermeister Stephan Gawlik zum Gedenken an die Opfer von Krieg, Terror, Vertreibung und Gewalt einen Kranz am Gedenkstein nieder. Mit dem Lied vom guten Kameraden und der Deutschlandhymne, gespielt von der Blaskapelle Thurmansbang, endete die ansprechende und würdevoll gestaltete abendliche Gedenkfeier.

 

Bericht Josef Enzesberger

 

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