Tag des Ehrenamtes in der Gemeinde Fürstenstein
Bericht Josef Enzesberger
Ein ganz besonderer Höhepunkt im Rahmen des Neujahrsempfangs der Gemeinde Fürstenstein im Rathaussaal war die Verleihung des im letzten Jahr neu geschaffenen Ehrenamtspreises an Helga Obermeier aus Nammering.
Nach einem die Laudatio von Bürgermeister Stephan Gawlik einleitenden Musikstück der Oberpollinger Musikanten mit Michael Matheis auf der Gitarre und Hermann Geier auf der Harmonika, zeigte dieser in sehr persönlich gehaltenen Worten die beeindruckende ehrenamtliche Tätigkeit von Helga Obermeier, die sie für die Menschen in der Gemeinde geleistet hat, auf. Dazu begrüßte er neben Helga Obermeier auch ihren Ehegatten Walter und die weiteren Familienmitglieder der Geehrten.
Im Dezember 2024 beschloss der Gemeinderat einstimmig, dass der Ehrenamtspreis 2025 nach Nammering an Helga Obermeier geht. Nach Veronika Fuchs aus Oberpolling im Jahr 2024 ist sie die zweite Person in der Gemeinde Fürstenstein, die aufgrund ihrer außergewöhnlichen Ehrenamtstätigkeit diese Auszeichnung in Empfang nehmen konnte. Und dafür gab es zahlreiche, plausible und starke Gründe, die Bürgermeister Stephan Gawlik in seiner Laudatio entsprechend würdigte:
„Helga Obermeier gehörte von Mai 2002 bis April 2014 dem Gemeinderat der Gemeinde Fürstenstein an. Sie war nach Magdalena Thiele und Monika Höglinger überhaupt erst die dritte Frau in der Nachkriegsgeschichte der Gemeinde Fürstenstein, die dem Gemeindeparlament angehörte.
Helga trat nicht nur während ihrer Zugehörigkeit zum Gemeinderat mit Leib und Seele für die Belange ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger ein. Sie war und ist auch bis heute immer zur Stelle, wenn sie gebraucht wird. Sie war in den 12 Jahren ihrer Gemeinderatszugehörigkeit überaus engagierte Jugend- und Seniorenbeauftragte der Gemeinde, was ihrem sozialen und hilfsbereiten Wesen voll und ganz entspricht.
Und was wäre Nammering ohne Helga Obermeier? Sie ist Mitglied in fast jedem Nammeringer Verein und eine starke Fürsprecherin ihres geliebten Heimatortes mit Herzblut und Leidenschaft. Zum Beispiel ist die Errichtung des ersten Kinderspielplatzes auf der Nammeringer Dorfwiese auf ihre Initiative zurückzuführen und ihr war auch sehr daran gelegen, dass es danach bald mitten in Nammering wieder einen neuen Kinderspielplatz gibt. Ihr Wunsch ging zwischenzeitlich in Erfüllung und auf der Folkinger-Wiese in der Ortsmitte von Nammering entstand unter der Federführung der Gemeinde ein wunderschönes Wohlfühlareal für Kinder, Jugendliche und Familien.
Die Schwerpunkte ihrer ehrenamtlichen Arbeit lagen und liegen schon immer in der Förderung der Jugend, des Sports, des sozialen Gedankens und der Kultur. Dies wurde während ihrer Gemeinderatstätigkeit auch an ihrer aktiven Mitarbeit in den Ausschüssen für Jugend, Familie, Senioren und Soziales sowie für Sport, Tourismus und Kultur deutlich.
Die Jugendlichen vertrauen ihr ebenso wie die Seniorinnen und Senioren. Und natürlich auch alle, die dem Alter nach dazwischen liegen, nämlich zwischen Jung und jung geblieben. Und das zu Recht. Ihre Anliegen wissen sie bei Helga Obermeier immer bestens aufgehoben, denn sie hat immer ein offenes Ohr und eine gebende Hand. Längst ist sie in Nammering zu einer nicht mehr wegzudenkenden Institution geworden.
Im August 1984 – also vor über 40 Jahren, mitten in der Aerobic-Welle, war Helga Obermeier die Mitbegründerin der Turnriege in Nammering, die sich bis heute wöchentlich trifft. Die Mitglieder der Damenturnriege – wie könnte es anders sein - unterstützen auch soziale Projekte, zum Beispiel in Tansania oder Rumänien. Da konnte es schon mal passieren, dass das ganze Haus der Familie Obermeier voller geschnürter Hilfspakete stand und es kaum noch ein Durchkommen gab. Und natürlich wird auch der Dachverein, der TSV Nammering, immer tatkräftig bei Veranstaltungen unterstützt. Helga ist für den TSV Nammering eine große Stütze. Früher veranstalteten die Frauen der Turnriege den Nammeringer Weiberfasching und nachdem dieser der Schließung des Gasthauses Feichtinger zum Opfer fiel, riefen sie den Nammeringer Gaudi-Wurm ins Leben – mit großem Erfolg!
Und seien wir mal ganz ehrlich - wer, wenn nicht Helga Obermeier, würde es schaffen, eine Benefizveranstaltung für die Hochwasseropfer in Bayern und Deutschland binnen weniger Tage auf dem eigenen Hofgelände perfekt zu organisieren und dabei mehrere tausend Euro zu sammeln?! Und das gleich zweimal: 2002 und 2013. Mit diesen Aktionen hat Helga Obermeier nicht nur viel für den guten Zweck bewirkt, sondern unserer Gemeinschaft auch unvergessliche Momente geschenkt und den Zusammenhalt gestärkt.
Nach dem plötzlichen Tod von Josef Schiffl sen. hat Helga als Seniorenbeauftragte der Gemeinde sofort geschaut, wer sich weiter um den Seniorenclub kümmern könnte. Seit rund 15 Jahren engagiert sie sich selbst mit großer Leidenschaft im Leitungsteam des Seniorenclubs Nammering, anfangs unterstützend im Hintergrund und aktuell als eine der unverzichtbaren „Frontfrauen“. Ihr und dem gesamten Team ist es ein großes Anliegen, den derzeit etwa 25 Seniorinnen und Senioren mit regelmäßigen Treffen willkommene Abwechslung und Kommunikation im oftmals eintönigen Alltag zu verschaffen. Darüber hinaus werden auch verschiedene Unternehmungen organisiert.“
Bürgermeister Stephan Gawlik wörtlich: „Mit deinem unermüdlichen Einsatz für das Wohl der Gemeinschaft bist du für uns alle ein Vorbild für gelebtes Ehrenamt, für Gemeinschaftssinn und für die Überzeugung, dass wir gemeinsam mehr erreichen können. Deine Tatkraft und dein unerschütterlicher Glaube an den Wert des Zusammenhalts, machen dich zu einem unverzichtbaren Bestandteil unserer Gemeinschaft und somit zu einem stabilen Anker in Nammering. Du stärkst nicht nur unser Vereinsleben, sondern bringst Menschen zusammen und zeigst ein großes Herz für deine Mitmenschen. Dein sonniges Wesen und deine freundliche und hilfsbereite Art machen dich zu einem außergewöhnlichen Menschen, einer prägenden Persönlichkeit unserer Gemeinde, die deutlich sichtbare Spuren hinterlässt und immer für andere da ist. Und dafür gebührt dir von Herzen unser aller Dank.
Die Verleihung des Ehrenamtspreises 2025 der Gemeinde Fürstenstein soll nur ein kleines und sichtbares Zeichen des Dankes, der Würdigung und der Wertschätzung für dein vielfältiges ehrenamtliches Wirken sein, liebe Helga.
Zu guter Letzt bleibt mir nur noch eines zu sagen – ich wünsche dir für deine Zukunft alles erdenklich Gute, viel Freude und Hingabe bei allen neuen Ideen, die da noch kommen mögen und stets beste Gesundheit“, schloss der Bürgermeister seine Laudatio.
Zusammen mit Landrat Sebastian Gruber und 2. Bürgermeister Walter Knoller überreichte er an die sichtlich gerührte Helga Obermeier unter riesigem Applaus der Gäste die große Gemeindeurkunde, Blumen und den neu geschaffenen Ehrenamtspreis, eine Skulptur, die einen „Anschieber“, ein wichtiges Merkmal für das Ehrenamt, zeigt.
Nach vielen Umarmungen und Glückwünschen bedankte sich Helga Obermeier für diese große Ehrung und Wertschätzung ihrer Arbeit, die sie gerne für die Menschen getan habe. Sie habe das Ehrenamt immer als Bereicherung empfunden und bedankte sich bei allen Menschen und Weggefährten, die sie die ganzen Jahre begleitet und unterstützt haben. An erster Stelle natürlich ihrem Ehegatten und ihrer Familie. Zum Schluss ihrer Dankesrede ermunterte sie alle, sich in einem Ehrenamt zu engagieren, denn ein Ehrenamt sei nicht nur Arbeit, sondern eine sehr große Bereicherung im Leben des Einzelnen.
Bild zur Meldung: Tag des Ehrenamtes in der Gemeinde Fürstenstein